Leonardo da Vinci-Partnerschaftsprojekt
„VET-HE - Bridge between vocational and higher education
(Validation and recognition of learning outcomes from vocational education to higher education)”
Von August 2010 bis Juli 2012 wurde an der Akademie für berufliche Bildung (AFBB) das internationale Projekt „VET-HE – Bridge between vocational and higher education“ durchgeführt.
Im Rahmen dieses Projektes haben es sich Einrichtungen der beruflichen Bildung aus sieben europäischen Ländern zum Ziel gesetzt, die Anerkennung und Anrechnung von Lernergebnissen der Berufsausbildung auf Studiengänge zu unterstützen.
Dazu wurden im Rahmen des Projekts „Best-Practice-Modelle“ aus den einzelnen Ländern vorgestellt und gemeinsam eine Zusammenfassung von Prinzipien entwickelt, welche die Anerkennung und Anrechnung von Lernergebnissen an dieser Schnittstelle fördern.
Im Projektzeitraum von August 2010 bis Juli 2012 fanden dazu Treffen der Projektpartner, u. a. in Estland, Slowenien, Litauen und Deutschland statt. Das Projekt wurde durch das Programm „Leonardo-da-Vinci“ der Europäischen Kommission unterstützt.
Weitere Informationen und Materialien zum Projekt finden Sie auf der Homepage des Projektes unter vethe.pbworks.com.
Innovationszyklen werden immer kürzer. Damit verkürzt sich auch die Verwertbarkeitsdauer beruflicher Qualifikationen. Auf der anderen Seite wird das Durchschnittsalter der Arbeitskräfte immer höher. Die persönlichen Zeiten für die Berufsausbildung werden immer länger.
Nicht zuletzt auf Grund der fehlenden Anrechnung beruflicher Qualifikationen scheuen Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung den Weg an die Hochschulen. Doch gerade hochqualifizierte Fachkräfte, welche Arbeitserfahrungen und akademisches Wissen in sich vereinen, werden dringend von der Wirtschaft benötigt. Aber weder Firmen noch Arbeitnehmer können es sich leisten, dass wertvolle Zeit in Studiengängen verloren geht, in denen Inhalte wiederholt werden, die bereits bekannt sind.
Jetzt die ersten Schritte zur Anerkennung von Lernergebnissen in der akademischen (Weiter-)Bildung im Sinne der Förderung lebenslangen Lernens zu unternehmen, ist also immens wichtig.
Ein vereinfachter Zugang zur akademischen Bildung – besonders zur akademischen Weiterbildung für Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung – wird höher qualifizierte Arbeitskräfte hervorbringen. Um dies auf internationaler Ebene zu erreichen, müssen Anerkennungs- und Anrechnungssysteme von Lernergebnissen von einem Bildungssystem in ein anderes auf lokaler und internationaler Ebene ermöglicht werden.
Acht Bildungseinrichtungen aus ganz Europa haben sich daher in dem Projekt zusammengeschlossen, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam innovative Ideen zu entwickeln.
Das übergeordnete Ziel der Partnerschaft ist die Förderung der Kompatibilität, Vergleichbarkeit und Komplementarität von Leistungspunktesystemen zur Anerkennung von Lernergebnissen, die in der Berufsausbildung (ECVET) und in der akademischen Bildung (ECTS) genutzt werden. Die Anrechnung und Anerkennung von vorangegangenen Berufsausbildungen in verschiedenen europäischen Ländern soll in Übereinstimmung mit den jeweiligen nationalen Gesetzen und Praktiken angewendet werden.
Im aktuellen Partnerschaftsprojekt sollen Erfahrungen auf diesem Gebiet ausgetauscht und Beispiele von „Good Practice“ verglichen werden. In einigen der Länder der Projektpartner sind solche Praktiken zum Transfer von Lernergebnissen von der beruflichen zur akademischen Bildung bereits erprobt worden und werden erfolgreich umgesetzt.
Das Partnerschaftsprojekt wird sich intensiv mit den Rahmenbedingungen der Bildungssysteme der verschiedenen Projektländer auseinandersetzen. Darauf aufbauend werden gemeinsame Prinzipien entwickeln, die dazu beitragen, nationale (und später internationale) Anerkennungs- und Anrechnungssysteme aufzubauen, die den Transfer von Lernleistungen, unter der Anwendung von Leistungspunktesystemen, aus der beruflichen Bildung in die akademische Bildung ermöglichen.
Die erarbeiteten Prinzipien können dann innerhalb des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen in den teilnehmenden Ländern angewendet werden.
Die Strategie, diese Ziele zu erreichen, umfasst die folgenden Schritte:
1. Die bereits umgesetzten Anrechnungs- und Anerkennungsmodelle für den Transfer
von Lernergebnissen der beruflichen Ausbildung in die akademische Ausbildung und
die Gesetze, die diese Praktiken regulieren, werden dargestellt und erläutert.
2. Erfahrungen werden ausgetauscht und die Rahmenbedingungen bereits umgesetzter
Anrechnungs- und Anerkennungssysteme für den Transfer von Lernergebnissen der
Berufsausbildung in die akademische Ausbildung ausgearbeitet.
3. Die entscheidenden Faktoren, die laut nationaler Gesetzgebung und nationalen Praktiken
gegen Anrechnung und Anerkennung sprechen, werden ausgearbeitet.
4. Auf der Grundlage dieser gemeinsamen Prinzipien wird eine Zusammenfassung formuliert,
welche die Umsetzung der Anerkennung von Ergebnissen der formalen Berufsausbildung
in der akademischen Ausbildung unterstützt.
5. Den nationalen Stakeholdern werden Vorschläge unterbreitet, um die Regularien
hinsichtlich der Flexibilität zwischen beruflichen und akademischen Bildungssystemen zu
verbessern.
6. Die gemeinsamen Prinzipien und umgesetzten Modelle werden als „Best Practice“
veröffentlicht.
Projekt „VET-HE – Bridge between vocational and higher education“:
Abschlusskonferenz in Riga
Nach fast zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit und insgesamt sechs Treffen in den Partnerländern ging das Projekt „VET-HE – Bridge between vocational and higher education“ mit einer großen Abschlusskonferenz an der Turiba University in Riga, Lettland zu Ende.
Mit über 60 Teilnehmern, darunter mehreren Vertretern der Ministerien aus Lettland sowie Vertretern von Hochschulen aus den sechs Partnerländern verlief die Tagung überaus erfolgreich. Die vorgestellten Projektergebnisse umfassen u. a.:
• ein gemeinsames Modell zur Anrechnung von Kompetenzen, die in einer
Berufsausbildung erworben wurden, auf Hochschulstudiengänge sowie
• einen Vergleich der rechtlichen Rahmenbedingungen der Länder bezüglich der
Anrechnung und
• Empfehlungen an die Stakeholder zum weiteren Ausbau von
Anrechnungsrahmenbedingungen und –instrumenten.
Mit den Europäischen Instrumenten ECVET, ECTS sowie dem Europäischen Qualifikationsrahmen und den entsprechenden nationalen Qualifikationsrahmen wurden seitens der Europäischen Union wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Durchlässigkeit von Bildungssystemen gelegt, die es nun zu gestalten und anzuwenden gilt. Die am Projekt beteiligten Hochschulen und berufsbildenden Schulen aus sieben Ländern haben sich dazu auf den Weg gemacht und werden mit weiteren Projekten die erreichten Projektergebnisse weiter ausgestalten und implementieren.
6. Projektmeeting
März 2012, Finland
5. Projektmeeting
Dezember 2011, Türkei
4. Projektmeeting
September 2011, Litauen
3. Projektmeeting
Juni 2011, Dresden, Deutschland
2. Projektmeeting
März 2011, Ptuj, Slowenien
1. Projektmeeting
November 2010, Haapsalu, Estland
Die folgenden Projektergebnisse (in englischer Sprache) können Sie hier herunterladen:
1. Beispiele guter Praxis der Anerkennung von Lernergebnissen aus der beruflichen
Bildung auf die hochschulische Bildung in Deutschland
PDF [53KB]
2. Zusammenfassung der nationalen bzw. regionalen Gesetzgebungen zur Anerkennung
von Lernergebnissen aus der beruflichen auf die hochschulische Bildung in den
teilnehmenden Ländern
PDF [123KB]
3. Best-Practice Modell - Ein gemeinsames Modell des Anerkennungsprozesses aller
Partner
PDF [112KB]
4. Vorschläge zur Förderung von Anerkennung von Lernergebnissen für Stakeholder
PDF [100KB]
Die AFBB ist Partner bzw. wird gefördert von:
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